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Forschung
„Museum macht Schule“ (Projektzeitraum: 01.5.2011 – 20.05.2015) |
Im Rahmen eines fünfjährigen, von der Friedel&Gisela Bohnenkampstiftung unterstützten, Projekts mit Modellcharakter soll die Zusammenarbeit zwischen dem 'Museum und Park Kalkriese' und allen Schulen in Stadt und Landkreis Osnabrück intensiviert werden. Angestrebt wird, die Partizipationsrate der Schulen aus Stadt und Landkreis Osnabrück dauerhaft und über den Projektraum hinaus signifikant zu erhöhen. Hier geht es besonders darum, SchülerInnen aus so genannten bildungsfernen Schíchten verstärkt über die Schulen an die Institution Museum und damit an die Regionalgeschichte heranzuführen, mithin den SchülerInnen Zugang zu kultureller Bildung zu verschaffen und den Wunsch nach 'mehr' kultureller Bildung zu wecken. FIEGERT, Monika: Abschlussbericht zum Projekt Geschichte erlebbar machen - Museum macht Schule (Projektlaufzeit: März 2011 bis März 2015; Förderung durch die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung; Projektleitung Dr. Joseph Rottmann, wissenschaftliche Begleitung apl. Prof. Dr. Monika Fiegert, Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften Universität Osnabrück) (unveröff. Man., März 2015) |
Pädagogische Praxis erforschen und entwickeln (Projektlaufzeit: seit 2008 unbegrenzt)
In Kooperation und gemeinsam mit Studierendenteams des Masterstudiengangs Lehramt für Gymnasien wird an ausgewählten Kooperationsschulen Schulbegleitforschung durchgeführt: Studierende beteiligen sich in Teams an der Evaluation ausgewählter Praxisbereiche/Schulen (z.B. Konzepte gemeinsamen Unterrichts, Trainingsraumkonzept; in Kooperation mit Schulen durchgeführte sozialpädagogische Konzepte) in der Region. Unter einer hochschuldidaktischen Perspektive zielt das Projekt zugleich auf die Sichtbarmachung von Möglichkeiten und Grenzen von Konzepten „forschenden Lernens“ in der Lehrerausbildung; unter schulentwicklungstheoretischer Perspektive geht es um die Konzeptionierung und Überprüfung geeigneter Evaluationsverfahren zur Reflexion und Fortentwicklung der (schulischen) Praxis.
Publikationen:
Schriftenreihe: Beiträge aus der Osnabrücker Forschungswerkstatt Schulentwicklung. Osnabrück 2011ff.; Band 1 – 6
WISCHER, Beate/KATENBRINK, Nora/FIEGERT, Monika: Die schulische Praxis evaluieren und entwickeln -. Forschendes Lernen in der Forschungswerkstatt Schulentwicklung. in: KATENBRINK, Nora/WISCHER, Beate, NAKAMURA, Yoshiro (Hrsg.): Forschendes Lernen in der Osnabrücker Lehrerausbildung. Konzepte und Erfahrungen. Münster 2014, S. 63-76
FIEGERT, Monika/SCHULZE, Nora: Studierende evaluieren Schulen. Gelingensbedingungen und Stolpersteine. in: FRIEDRICH-Jahresheft, Seelze 2012, S. 70-71
FIEGERT, Monika/KUNZE, Ingrid/OSSOWSKI, Eckehard: Studierende als Mitwirkende bei schulischen Innovationsprozessen. in: KRÜGER, Anne-Katrin u.a. (Hrsg.): Schulentwicklung und Schulpraktische Studien - Wie können Schulen und Lehrerbildung voneinander profitieren? Leipzig 2010, S. 34-73
Zahlreiche Forschungs-/Evaluationsberichte der beteiligten Studierendenteams, abrufbar in der Datenbank der Forschungswerkstatt Schulentwicklung http://www.paedagogik.uni-osnabrueck.de/index.php/de/einrichtungen/lern-und-forschungswerkstatt/schulforschungswerkstatt
Unterstützung eigenverantwortlichen Lernens in Schulen im Osnabrücker Raum (Projektzeitraum seit 2005 unbegrenzt)
Im Zusammenhang mit der Suche nach geeigneten Förderkonzepten für Schülerinnen und Schüler sowie geeigneten Unterrichtskonzepten, die dazu in der Lage sind, die Umsetzung der neuen Kerncurricula zu gewährleisten und eigenverantwortliches Arbeiten zu forcieren, fokussieren sich Unterrichtsmethoden zunehmend u.a. auf die Portfoliomethode und den Einsatz von Lernverträgen im Unterricht. In zahlreichen kleinen Schulbegleitforschungsprojekten wird z.B. die Entwicklung von Portfoliokonzepten, der Einsatz von (Lern-)Verträgen sowie die Implementierungsphase von verschiedenen Portfolios als Unterrichtsmethode in verschiedenen Klassen und Fächern wissenschaftlich begleitet. Zu diesen Themen werden seit 2006 regelmäßig Lehrerfortbildungen durchgeführt, in die die Ergebnisse der Entwicklungsprojekte eingespeist und für die schulische Praxis aufbereitet werden. Damit versteht sich Schulbegleitforschung in diesem Zusammenhang als Pendel zwischen dem Bezugssystem Wissenschaft und Schulpraxis. FIEGERT, Monika: Der Portfolioansatz. Eine Chance, Unterricht zu verändern und Leistungsbewertung zu individualisieren. In: Ingrid Kunze/Claudia Solzbacher (Hrsg.): Individuelle Förderung in der Sekundarstufe I und II“. Hohengehren 2008, S. 145-154 (5. aktualisierte Auflage 2016) FIEGERT, Monika: Verträge mit Schülerinnen und Schülern in der Schule. In: Ingrid Kunze/Claudia Solzbacher (Hrsg.): „Individuelle Förderung in der Sekundarstufe I und II“. Hohengehren 2008, S. 101-110(5. aktualisierte Auflage 2016) |
Aufklärung auf dem Osnabrücker Land (Projektzeitraum 2003 - 2007)
Zu Beginn des Jahres 1804 (der Säkularisationsprozess war gerade abgeschlossen) forderte das evangelische Konsistorium in einem Rundschreiben alle evangelischen Pastoren des Fürstentums Osnabrück auf, der obersten Kirchen- und Schulbehörde eine Zustandsbeschreibung ihres Kirchspieles abzugeben. Die evangelischen geistlichen Würden-träger waren aufgefordert, ”...eine vollständige Übersicht von den Angelegenheiten der Kirche und Gemeinde” fertig zu stellen, darüber hinaus wurden sie gebeten, “Bemerkungen und Verbesserungsvorschläge” anzufügen, insbesondere in Hinblick auf “nützliche Einrichtungen und Anstalten” wie Kirche und Schule. Offensichtlich versprach sich die Konsistorialbehörde von den angeforderten Berichten Aufschluss über den sittlich-moralischen Stand, den ‚Stand der Aufklärung‘, der einzelnen Gemeinden.
Die rund 50 beim Konsistorium eingegangenen Kirchspielszustandsbeschreibungen füllen eine Akte von ca. 500 handschriftlichen Seiten und spiegeln auf faszinierende Weise den dörflichen Alltag im Allgemeinen, und im Besonderen stellen sie anschaulich den Lebens- und Berufsalltag der Pastoren dar, deren Leben sich, trotz privilegierter Stellung im Dorf, nicht maßgeblich von dem der Bauern unterschieden hat. Die 'kleine Welt der Osnabrücker Landgemeinden‘ wird mit den 'großen Umwälzungen' der Zeit (Zeitalter der Aufklärung) in Beziehung gebracht - Vergleich von Mikro-mit Makrogeschichte.
Publikationen:
FIEGERT, Monika: Melle und Neuenkirchen an der Wende zum 19. Jahrhundert - ein „Sittengemälde“. In: DER GRÖNEGAU. Meller Jahrbuch Band 21, Melle 2003, S. 52-81
FIEGERT, Monika: „...eine vollständige Übersicht von den Angelegenheiten der Kirche und Gemeinde...“. Über die Schwierigkeiten einer Aufklärung „von oben“ in Osnabrücker Kirchspielen um 1800. In: Osnabrücker Mitteilungen. Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde des Historischen Vereins Osnabrück., Band.108. Osnabrück 2003, S.161-178
FIEGERT, Monika/ZIESSOW, Karl-Heinz: „...die ganze Schöpfung auszuspähen...“ Evangelische Gemeinden im Osnabrücker Land aus der Sicht ihrer Seelsorger am Beginn einer neuen Zeit. (1801-1808) (Osnabrücker Geschichtsquellen und Forschungen Band 49 ) Osnabrück 2007
FIEGERT, Monika: Reportage: “...vertändelt der Bauer halbe oder ganze Tage mit Essen, Trinken und Rauchen...” Sitte, Moral und Anstand im Osnabrücker Land an der Wende zum 19. Jahrhundert. In: NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG, 12.9.2007
Das „Wundermädchen“ Anne Marie Kienker, eine Fallanalyse (Projektlaufzeit 01.01.-30.07.2001)
Anne Marie Kienker (1783-1812) war ein Mädchen aus dem Osnabrücker Land, das vermeintlich zwei Jahre ohne Nahrung oder Getränke zu sich zu nehmen, überlebte. Ihr Fall wird im Jahr 1800 von einem zeitgenössischen Mediziner (Ludwig Schmidtmann) und einem zeitgenössischen Juristen (Justus Gruner) aufgegriffen und analysiert. Die darüber im gleichen Jahr verfassten Publikationen wurden als Quellen neu ediert und mit zeitgenössischen Illustrationen versehen, die in vergleichender Perspektive in Beziehung zum Kienker-„Fall“ gebracht wurden. Die Fallanalyse wird aus medizinhistorischer, rechtsgeschichtlicher, theologischer und pädagogischer Perspektive durchgeführt, diese mentalitäts-und kulturhistorische Untersuchung ermöglicht einen Blick auf die frühe Körpergeschichte, die sich bis in die Gegenwart weitgehend als pädagogisch-historisches Neuland präsentiert.
Publikationen:
FIEGERT, Monika: Kranke, Betrügerin oder Wundermädchen? Die Geschichte der Anne Marie Kienker aus Eppendorf bei Borgloh im Fürstbistum Osnabrück. Texte von Ludwig Schmidtmann und Justus Gruner, eingeleitet und mit einem Nachwort versehen von Monika FIEGERT, hrsg. vom Landkreis Osnabrück. Osnabrück 2001
FIEGERT, Monika: Reportage: „Geschichten über „Wundermädchen“ gibt es seit Jahrhunderten. Gewaltiges Aufsehen durch geschicktes Täuschen“. In: NEUE OSNSABRÜCKER ZEITUNG vom 15.12.2001
Die Region im Schulunterricht (Projektlaufzeit 2004 bis 2006)
Das in Kooperation mit dem Landkreis Osnabrück (Arbeitskreis Region im Unterricht) laufende Pilotprojekt hatte in der ersten Phase die Konzeptionierung eines regionalhistorischen Schulbuches mit ausgewählten Quellen zur Osnabrücker Geschichte von der Reformation bis zur Gegenwart zum Ziel (Fertigstellung 2004, incl. einer CD-Rom mit Handreichungen für Lehrer). Zentral und gleichzeitig innovativ war dabei die Vorstellung, bei der Zusammenstellung der Quellen eine Sammlung historischer Alleinstellungsmerkmale zu herauszuarbeiten, die für regionale Individualität stehen und das Verhältnis vom Besonderen zum Allgemeinen in ein eigenes Licht stellen. So ist die Osnabrücker Region in historischer Perspektive in vieler Hinsicht etwas Besonderes und unterscheidet sich in ihrer Entwicklung an vielen Stellen vom übrigen deutschsprachigen Gebiet.
Das mit Handreichungen für Lehrer versehene Schulbuch soll im Zusammenhang mit der Zielsetzung „Regionales Lernen in der Schule“ zum Einsatz kommen (vgl. hierzu auch den im Januar 2008 vorgelegten Entwurf zum "Kerncurriculum Geschichte Kl. 5-10", in dem festgeschrieben wurde, dass im Geschichtsunterricht Themen und Zeugnissen der Lokal- und Regionalgeschichte eine angemessene Berücksichtigung erfahren sollen). Entsprechend ist in einer zweiten Projektphase eine wissenschaftlich-begleitende Einführung des Bandes an Schulen als Pilot- bzw. Modellprojekt geplant; ein „experimenteller Unterrichtseinsatz“ soll sich anschließen. Eine Kooperation mit der Einrichtung der ‚Didaktischen Lern- und Forschungswerkstatt‘ (Prof. Dr. I. Kunze) ist aufgebaut. Im Schulbuch selber wurde die Herausarbeitung des Besonderen der Osnabrücker Region im überregionalen/Nationalen Vergleich vorgenommen und didaktiches Begleitmaterial entworfen.
Publikationen:
FIEGERT, Monika/BÄHRE, Kornelia/KESSEL, Jürgen: Von Leichengesang und Schmuggel, von Schnaps und Cholera. Das Osnabrücker Land im Spiegel von vier Jahrhunderten. (Schriften zur Kulturgeschichte des Osnabrücker Landes Band 14); incl. CD-ROM mit methodisch-didaktischen Handreichungen für den Schulunterricht). Osnabrück 2004
FIEGERT, Monika: Reportage: Leichenversingen besserte Gehalt des Lehrers auf. Neue Forschungen untersuchen das Alltagsleben der Bevölkerung. In NEUE OSNABRÜCKR Zeitung vom 14.12.2004
FIEGERT, Monika: „Keine Theorie ohne Geschichte!“ Ein Plädoyer für die Beibehaltung der pädagogischen Perspektive in Forschung und Lehre. In: PÄDAGOGISCHE RUNDSCHAU, 60. Jahrgang 2006, H. 1, S. 17-26
Reform der Leistungsbewertung (Projektlaufzeit: 01.02.2000 – 31.12.2002; gemeinsam mit Prof. Dr. C. Solzbacher und Prof. Dr. C. Freitag)
Schulische Leistungsbewertung ist wieder in der Diskussion. Im Kontext von Schulqualitätsdebatten wird vor allem der Ruf nach einer Anpassung bzw. Aktualisierung der Leistungsbewertung laut - als Konsequenz eines empirisch zu vermittelnden und evaluierenden Leistungskonzepts. Daneben stehen vielfältigste Vorschläge zur Veränderung der Leistungsbewertung, die sich aus schulreformerischen und damit auch aus didaktischen Wandlungen ergeben.
Schließlich bleibt, sozusagen als letzte Konsequenz aus der wiederkehrenden Fragestellung, dass schulische Leistungsbewertung dem Schulsystem immanenten
Dilemma nie ganz entkommen wird, die Leistungsbewertung abzuschaffen. In diesem Zusammenhang hat sich das Projekt, das von der H.M.Schleyer Stiftung unterstützt wird zur Aufgabe gestellt, alternative Formen der Leistungsbewertung zu sichten, vorzustellen und kritisch zu bearbeiten: Die Bewertung von Kompetenzen, Schlüsselqualifikationen und die
Vergabe von Kopfnoten. Am Beispiel von Kopfnoten und der Zertifizierung von Zusatzqualifikationen wird gezeigt, wie regionale und schulische Initiativen
sich auf den Weg machen, individuelle Lösungen angesichts neuer Herausforderungen zu finden.
Ausgangspunkt ist neben den aktuellen Diskussionen (zum Beispiel Kopfnoten) die These, dass in der bundesdeutschen Bildungspraxis die Kriterien der Leistungsbewertung höchst verschleiert sind. Das heißt, die Leistungsbewertung in der Schule ist nicht hinreichend abgesichert durch geeignete Kriterien und darüber hinaus auch nicht abgesichert durch eine profunde Ausbildung des Lehrpersonals (was zusammenhängt). In diesem Kontext wird zunächst eine Bestandsaufnahme vorgenommen (Abbildung des gegenwärtigen Standes der Debatten um den Leistungsbegriff). Es folgt die Sichtung und Vorstellung von Kriterien für Kopfnoten und die Vergabe von Schlüsselqualifikationen, mit deren Hilfe die Leistung von Lernenden aktuell gemessen bzw. beurteilt wird. Eine empirisch systematische Datenerhebung, Dokumentenanalysen sowie Protokolle zur teilnehmenden Beobachtung in 98 Schulen sowie Studienseminaren liefern das Datenmaterial
Publikationen:
SOLZBACHER, Claudia/FREITAG, Christine(Hrsg.): Anpassen, verändern, abschaffen? Schulische Leistungsbewertung in der Diskussion, Bad Heilbrunn 2001
darin:
M. Fiegert/ C. Solzbacher: Alternative Schulen – alternative Leistungsbewertung? S. 289-312.
M. Fiegert: Der Leistungsbegriff in historisch-systematischer Perspektive, S. 19-38
In diesem vom Landkreis Osnabrück finanzierten Projekt wurden mehr als fünfhundert handschriftlich vorliegende schulgeschichtliche Quellen gesichtet und im Anschluss mehr als hundert dieser Quellen mit dem Ziel der Erschließung schulischer Real-/Sozialgeschichte
transkribiert, systematisiert und kommentiert. Das Ergebnis ist eine Quellensammlung mit Quellen unterschiedlichster Provenienz (sie wurden in verschiedenen Archiven zusammen getragen)zum Elementarschulwesen des Osnabrücker Landes, die den Zeitraum von 1690 bis 1865 umschließt. Die Quellenedition wird mittlerweile in fast allen das Referat begleitenden Studienseminaren als Lehrbuch eingesetzt. |
(Regional-)Historische (Frauen-)Bildungsforschung (Projektlaufzeit seit 1992)
In dem ursprünglich 1994 als Habilitationsprojekt angelegten und fortlaufenden Forschungsprojekt geht es um die Erforschung des elementaren (Mädchen-)Schulwesens im Osnabrücker Land (Fürstbistum Osnabrück, ab 1803 Fürstentum Osnabrück) und die Herausarbeitung der Begründungsmuster, deren Entstehungszeitpunkt schwerpunktmäßig im Zeitalter der Aufklärung festzusetzen ist. Als Datenmaterial steht ein riesiger Fundus ungedruckter und bis dato unbearbeiteter Quellen zur Verfügung, deren Auswertung im Anschluss an deskriptive Darstellungen des elementaren (Mädchen-)schulwesens an der Schwelle zur Moderne unter verschiedensten Fragestellungen aufgearbeitet wird.
Methodisch operiert das fortlaufende Projekt auf zwei Ebenen: Zum einen werden sozialgeschichtliche (sog. narrative) Textquellen ausgewertet, zum anderen werden (gleichzeitig und parallel) ideengeschichtliche (programmatische und normative) Textquellen analysiert. Durch das in Bezug setzen beider Ebenen wird die Analyse der interdependenten Wirkungsmechanismen der unterschiedlichen Zugänge angestrebt, die ihren Niederschlag etwa in der Beantwortung der Frage nach der Wirksamkeit programmatischer obrigkeitlicher Vorgaben findet. Hinzu kommt die wissenschaftstheoretische Einordnung Historischer Mädchenbildungsforschung und die Analyse ihrer Bedeutung für die pädagogische Theoriebildung. Primäre Schwerpunkte sind Geschlechtervergleich und Inbeziehungsetzung von Mikro- zu Makrogeschichte (regionalhistorische Zugänge versus Landesgeschichte)
Schwerpunktmäßig kann das Projekt als sozialgeschichtlich orientierte Forschung bezeichnet und gleichermaßen dem interdisziplinären Spannungsfeld von Sozialgeschichte, Historischer Pädagogik und Frauenforschung zugeordnet werden.
Publikationen:
FIEGERT, Monika: Weder öffentlich noch privat: Das elementare Mädchenschulwesen als Übergangsphänomen zwischen traditionaler und bürgerlicher Schulerziehung. In: “Das öffentliche Bildungswesen. Historische Entwicklung - Gesellschaftliche Funktionen - Pädagogischer Streit, hrsg. von Hans-Jürgen APEL, Heidemarie KEMNITZ, Uwe SANDFUCHS. Bad Heilbrunn 2001, S. 191-201
BÜRMANN, Ilse/FIEGERT, Monika/KORTE, Petra (Hrsg.): Zeitalter der Aufklärung-Zeitalter der Pädagogik: Zugänge zu den Ambivalenzen einer Epoche. Mit Beiträgen von Jürgen Oelkers, Ernst Cloer, Monika Fiegert usw. Festschrift für Horst Krause. Münster 2000
FIEGERT, Monika: Pragmatische Geschlechtertrennung. Die Anfänge elementarer Mädchenschulbildung im geistlichen Fürstentum Osnabrück. Ein Beitrag zur Historischen Mädchenbildungsforschung. Bochum 1999