Universität Osnabrück

Institut für Erziehungswissenschaft


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Forschungstätigkeit und Erfahrungen in der Drittmitteleinwerbung

Pilot-Studie „Schiller meets REMIDA“

Projektleitung: Dr. Kathrin Borg-Tiburcy

Laufzeit: Seit 01.04.2022 (finanziert aus Eigenmitteln)

Skizze: Im Rahmen der Pilot-Studie wird grundlegend der Frage nachgegangen, wie sich (kreative) Gestaltungsprozesse hinsichtlich eines Wechsels von empfangenden und hervorbringenden Momenten beschreiben und inwiefern sich verschiedene Arten von Gestaltung rekonstruieren lassen. Fokussiert wird dabei, welche Bedeutung den Momenten der Offenheit und Irritation in kreativen Gestaltungsprozessen zukommt. Schlussendlich wird danach gefragt, inwiefern Kreativität als eine Haltung begriffen werden kann, die pädagogische Fachkräfte auf besondere Weise dazu befähigt, Bildungsprozesse bei Kindern zu initiieren und zu unterstützen. Ziel ist es auf der Grundlage der Ergebnisse Weiterbildungskonzepte für pädagogische Fachkräfte in KiTa und Grundschule zu entwickeln.

 

In Vorbereitung: Alleinige Antragstellerin einer Sachbeihilfe bei der DFG zum Thema „Bildnerische Tätigkeit von Kindern – Methodologische und bildungstheoretische Reflexionen zum Entstehen eines Bildsinns“

Fördersumme: Unterstützt wurde das Vorhaben bereits vom Förderpool und Fachbereich 3 der Universität Osnabrück mit einer Summe von 9476,82 Euro.

Skizze: Spätestens seit dem iconic turn in den 90er Jahren findet die Debatte um das Medium Bild auch im erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Diskurs (wieder) stärker Berücksichtigung. Mit der Etablierung und Entwicklung einer sozial- und erziehungswissenschaftlichen Kindheitsforschung rückte auch die Kinderzeichnung oder bildnerisches Tätig-Sein als Erhebungsmethode und potentieller Zugang zu kindlichen Erfahrungs- und Bildungsprozessen in den Blick. Insbesondere aus der Perspektive einer empirischen Sozialforschung und einer bildungstheoretisch interessierten Allgemeinen Pädagogik muss jedoch neben einer mangelnden Entwicklung und Diskussion möglicher Analysezugänge und methodologischer Rahmungen vor allem die fehlende Bearbeitung bzw. Rekonstruktion der Bildungsbedeutsamkeit bildnerischer Tätigkeit von Kindern konstatiert werden. Vor diesem Hintergrund soll aus einer erziehungswissenschaftlich, bildungstheoretisch interessierten Perspektive danach gefragt werden, wie so etwas wie ein Bildsinn überhaupt erst entsteht und zwar im Zuge bildnerischer Tätigkeit von Kindern. Im Rahmen des Vorhabens geht es also nicht nur darum, methodologische Reflexionen und Revisionen hinsichtlich bestehender Bildtheorien vorzunehmen, sondern über die Untersuchung und Rekonstruktion kindlicher bildnerischer Tätigkeit auch nach der Möglichkeit einer bildtheoretisch fundierten Bildungstheorie zu fragen.

 

Mitinitiatorin und Mitautorin des DFG-Netzwerkes „Methodologisch-methodische Zugänge zu Kinderzeichnungen in der qualitativen Forschung“

Projektleitung: Prof. Dr. Melanie Kubandt

Projektträger: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Laufzeit: Seit 04/2020 für 36 Monate)

Skizze: Das Netzwerk führt eine Zusammenschau und vertiefte und weiterführende Diskussion der bislang ausgearbeiteten Analyseperspektiven zu Kinderzeichnungen unter Berücksichtigung vielfältiger methodisch-methodologischen Desiderata wie auch unter Einbezug des internationalen Diskurses durch. Das Netzwerk reagiert damit auf den im Diskurs um Kinderzeichnungen vorherrschenden Bedarf an vertieften Reflexionen, welche analytischen Zugänge zu Kinderzeichnungen welche spezifischen Potentiale und Grenzen mit sich bringen und in welchem Zusammenhang dies mit der spezifischen Ausdrucksmaterialität der Kinderzeichnung steht. Die vertiefte Verständigung über und die Diskussion von unterschiedlichen Zugangsweisen, auch auf internationaler Ebene, verspricht neue Potenziale zu eröffnen und Kinderzeichnungen im Hinblick auf ihren Stellenwert als eigenständiges Datenmaterial in qualitativen Forschungsprozessen sowie damit verbundene Perspektiven weiterzuentwickeln.

 

Mitarbeit in dem DFG-Projekt „Familienerziehung im Generationenvergleich. Eine Studie zu Erziehungspraxen und alltagstheoretischen Entwicklungskonzepten ost- und westdeutscher Väter und Mütter zweier Elterngenerationen“

Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Rüdiger Müller

Projektträger: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Laufzeit: 04/2017-01/2021)

Skizze: Vor dem Hintergrund des in den letzten Jahrzehnten erfolgten Wandels familialer Lebensformen, des strukturell bedingten Zuwachses an Freiheitsräumen zur Gestaltung innerfamilialer Beziehungen und der steigenden gesellschaftlichen Erwartungen an die Erziehungs- und Bildungsleistungen von Familien ging das geförderte Projekt den Fragen nach, wie Eltern heute ihren Erziehungsalltag strukturieren, welche pädagogischen Praktiken sie dabei ausbilden und welchen impliziten oder expliziten Vorstellungen von den Voraussetzungen kindlicher Lern- und Entwicklungsprozesse sie dabei folgen. Im Fokus stand dabei ein Generationenvergleich zwischen Angehörigen der heutigen Elterngeneration (Geburtskohorten 1970 – 1985) und den mit ihnen familial verbundenen Angehörigen der Großelterngeneration (Geburtskohorten 1945 – 1960) in Ost- und Westdeutschland, der mithilfe themenzentrierter Interviews herausgearbeitet und vor dem Hintergrund gegenwärtiger gesellschaftlicher Ansprüche an Elternschaft interpretiert wurde.

 

Leitung und Durchführung der Promotionsstudie „Die ästhetische Dimension kindlicher Tätigkeit. Eine Rekonstruktion gemeinschaftlicher Herstellungsprozesse ästhetischen Sinns“

Projektleitung: Dr. Kathrin Borg-Tiburcy

Skizze: Mithilfe Teilnehmender Videographie und rekonstruktiven Analyseverfahren wurden kindliche Ausdrucks- und Gestaltungsprozesse im Alltag einer Kindergartengruppe untersucht und der Frage nachgegangen, wie ästhetische Sinnzusammenhänge entstehen und gemeinschaftlich von Kindern hergestellt werden. Dabei wurden interaktive Bezüge zwischen den Kindern im Hinblick auf einen intersubjektiven Nach- und Mitvollzug ästhetischen Sinns rekonstruiert. Die Studie versteht sich als Grundlagenforschung in der qualitativ-rekonstruktiven Kindheitsforschung und verortet sich im Schnittfeld von phänomenologischen und wissenssoziologischen Perspektiven. Empirisches Material konnte so gegenstandsverankert theoretisiert und in Überlegungen zu einer allgemeinen Ästhetik für die (frühe) Kindheit überführt werden.

 

Mitarbeit in dem Projekt „Konzeptionelle Entwicklung des Kindergartens am Beispiel der situationsorientierten Ansätze - Historische Perspektiven und Deutungen“

Projektleitung: Prof. Dr. Hilmar Hoffmann

Projektträger: Forschungspool der Universität Osnabrück (Laufzeit: Seit 04/2017)

Skizze: In Darstellungen zur Geschichte situationsorientierter Ansätze werden grob drei Phasen sichtbar, welche die Entwicklung der situationsorientierten Ansätze aus Perspektive der Autor*innen kennzeichnen. Eine erste Phase stellt die erste große Reformwelle in der Pädagogik der Frühen Kindheit dar (1970 – 1980), im Rahmen welcher die situationsorientierten Ansätze als konzeptionelle Neu- und Weiterentwicklungen der pädagogischen Arbeit in Kindertageseinrichtungen als Konzept der Curriculumentwicklung angestoßen und überregional erprobt wurden. Eine zweite Phase lässt sich als Abebben der Reformwelle (1980 - 1990) beschreiben, die durch den Abbau der Infrastruktur des Erprobungsprogramms sowie ein wahrgenommenes Desinteresse am Elementarbereich und eine Sparpolitik der Regierungen gekennzeichnet ist. Ab 1990 schließt sich eine dritte Phase an, die den Versuch der Implementation eines situationsorientierten Ansatzes in das sich neu organisierende Bildungssystem der ehemaligen DDR umfasst. Unklar ist in diesen Zusammenhängen, inwiefern sich diese Entwicklung auch im Publikationsaufkommen in wissenschaftlich-praxisorientierten Fachzeitschriften widerspiegelt, die für die pädagogisch-konzeptionelle Arbeit in Kindertageseinrichtungen von Bedeutung sind. Hierzu wurde eine Vergewisserung der Entwicklung der situationsorientierten Ansätze über die Sondierung und Systematisierung der Quellenlage im Zeitraum zwischen 1970 und 2018 vorgenommen. Dabei wurden mithilfe von diskursanalytisch gerahmten Dokumentenanalysen Konjunkturverläufe der Entwicklung der situationsorientierten Ansätze sowie des Publikationsaufkommens im zeitlichen Verlauf erstellt.

 

Leitung und Durchführung der Zusatzstudie „Ästhetische Bildung“ im Rahmen des Projektes „Tun-unterstützen-fördern“ (TUF) - Eine mehrperspektivische Untersuchung zu Tätigkeiten von Personal in Tageseinrichtungen für Kinder im Kontext von Weiterbildungsbedarfen“ (siehe die Projektdaten darunter)

Projektleitung: Kathrin Borg-Tiburcy

Projektträger: BMBF (siehe Daten darunter)

Skizze: Integriert in das vom BMBF geförderte Projekt „Tun-unterstützen-fördern“ (TUF) wurde eine themenzentrierte Interviewstudie durchgeführt, mithilfe derer herausgearbeitet wurde, wie sich der Berufsalltag von pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen gestaltet und welche Rolle dabei das Thema Ästhetische Bildung spielt. Dabei wurde vor allem der Frage nachgegangen, welches Verständnis über Ästhetische Bildung bzw. welche Bedeutungskonstruktionen im Hinblick auf das, was Ästhetische Bildung meinen kann und wie sich diese im Alltag zeigt, sich bei pädagogischen Fachkräften rekonstruieren lässt.

 

Mitautorin bei der Erstellung des Drittmittelantrags „Tun-unterstützen-fördern?“ (TUF) - Eine mehrperspektivische Untersuchung zu Tätigkeiten von Personal in Tageseinrichtungen für Kinder im Kontext von Weiterbildungsbedarfen“

Projektleitung: Prof. Dr. Hilmar Hoffmann und Prof. Dr. Anke König (AWiFF Verbundprojekt der Universität Osnabrück und der Universität Vechta)

Projektträger: BMBF (Laufzeit: 11/2011-06/2014)

Skizze: Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt untersuchte Tätigkeiten von pädagogischem Fachpersonal in Kindertageseinrichtungen im Kontext von Weiterbildungsbedarfen. Dabei sollte die Frage beantwortet werden, was die pädagogischen Fachkräfte im Alltag von Kindertageseinrichtungen genau tun und wie sie diese Tätigkeiten gestalten. Die zweiphasige Untersuchung fokussierte sowohl Fremdperspektive als auch Selbstperspektive der Fachkräfte und nutzte hierzu im Mixed Methods Design quantitative und qualitative Forschungsmethoden.
 

Leitung und Durchführung des Projektes „Ästhetische Bildung in der (frühen) Kindheit im Alltag von Kindertageseinrichtungen“

Projektleitung: Kathrin Borg-Tiburcy

Projektträger: Institutionelle Förderung durch das niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) (Laufzeit: 11/2010-12/2012)

Skizze: Die Bedeutung ästhetischer Bildung wird nicht nur im philosophischen und erziehungswissenschaftlichen Diskurs betont, sie ist auch im Rahmen der Bildungs- und Orientierungspläne der Länder im Elementarbereich als Lernbereich und Erfahrungsfeld fest verankert, wobei sich stark unterscheidet, was darunter verstanden wird. Ziel des Projektes war es daher zum einen eine heuristische Begriffsklärung vorzunehmen sowie das Phänomen im Alltag von Kindertageseinrichtungen empirisch zu untersuchen. Das vom niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung geförderte Projekt ging daher den Fragen nach wie sich (früh-)kindliche Ästhetische Bildung von der Ästhetischen Bildung Erwachsener abgrenzen und wie sich diese im Alltag von Kindertageseinrichtungen beobachten und beschreiben lässt. Mithilfe eines ethnographischen Zugangs wurden Videographien und Beobachtungsprotokolle erstellt und rekonstruktiv ausgewertet.

 

Mitarbeit in dem DFG-Projekt „Familie als kulturelles Erziehungsmilieu. Studien zum Bildungssinn familialer Kulturerfahrungen am Beispiel des Spiels, des Fernsehens und der Familienmahlzeiten“

Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Rüdiger Müller und Dominik Krinninger (ab dem dritten Förderjahr)

Projektträger: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Laufzeit: 07/2008-03/2012)

Skizze: Welche bildende Bedeutung hat die Familie als kulturelles Erziehungsmilieu? Wie lässt sich das kulturelle Anregungspotenzial einer Familie differenzieren? Welche unterschiedlichen Formen der Kulturtätigkeit sind dabei bedeutsam? Vor dem Hintergrund der Diskussion um informelle Bildungsprozesse und die Bedeutung der Familie für den Bildungsweg der Kinder wurden in ausgewählten Erfahrungsfeldern (Mahlzeiten, Spiel, Fernsehen) Familien als kulturelle Erziehungsmilieus rekonstruiert. Besondere Beachtung wurde dabei dem originären Bildungssinn der Familie geschenkt, der sie gegenüber dem formal organisierten Erziehungs- und Bildungssystem als komplementäres Feld der Kulturvermittlung auszeichnet. Dementsprechend liegt dem Vorhaben ein Bildungsbegriff zu Grunde, der nicht (im Sinne Bourdieus) mit dem Begriff des Habituserwerbs identisch ist, sondern darüber hinaus nach der produktiven Nutzung der Spielräume fragt, die im sozialkulturellen Milieu einer Familie bestehen. Untersucht wurden im Sinne detaillierter Fallanalysen acht Familien, wobei als Datengrundlage Videoaufzeichnungen, Fotografien, Beobachtungsprotokolle, Gruppen- und Einzelinterviews sowie standardisiert erhobene deskriptive Merkmale dienten. Der methodische Ansatz folgte, geleitet von dem Bemühen um „dichte Beschreibungen“ des Familienalltags der pädagogischen Ethnografie, ergänzt um Generalisierungsstrategien der „Grounded Theory“.